Lage, Deutschland
HOERBIGER Aggregate sorgen für Sicherheit auf See
[ aus HOERBIGER@MOTION 03/2010 ]
Mehr als 15.000 Überseefrachter versorgen die Welt mit Rohstoffen und Fertigwaren. Für die Betreiber von Containerriesen, Tankern und Bulkfrachtern sind zwei Aspekte besonders wichtig: größtmögliche Effizienz und Sicherheit. Die S-two GmbH & Co. KG aus Lage, Deutschland, baut Schiffskontrollsysteme zur Regulation von Ballastflüssigkeiten im Schiffsrumpf. Sie stabilisieren die Ozeanriesen auch in stürmischer See. Dabei setzt S-two auf dezentrale Antriebstechnik mit Schlüsselkomponenten der HOERBIGER Automatisierungstechnik GmbH.
Riesige Containerschiffe sind Symbole der Globalisierung. Zu gut 90 Prozent erfolgt im Welthandel der Transport über Wasser. Damit die Ozeanriesen, aber auch die Feeder, die kleineren Zubringer mit bis zu 1.000 Containern Ladung, beim Be- und Entladen in einer Position Stellung gehalten werden und auch stürmischer See trotzen können, sind spezielle Systeme zur Stabilisierung der Schiffe nötig.
Poseidon EH nennt sich das von S-two entwickelte innovative Schiffskontrollsystem, das 2006 erstmals vorgestellt wurde. Im Fokus steht dabei das Management der Flüssigkeiten im Schiffsrumpf. Dort befinden sich zahlreiche Tanks, die Ballastwasser, Treibstoff wie Schweröl und Diesel, Trinkwasser und Bilgenwasser enthalten.
Poseidon EH sorgt unter anderem für die Einhaltung des optimalen Tiefgangs. Der ist für die wirtschaftliche Fahrweise eines Frachters entscheidend. Er muss unabhängig von der Zuladung eingehalten werden. Zum Ballastausgleich werden die Flüssigkeitsmengen im Rumpf des Schiffs zwischen einzelnen Tanks – in Gruppen und nach Medien geordnet – durch ein genau abgestimmtes Öffnen und Schließen der Ventile hin- und hergepumpt.
Für das Öffnen und Schließen der Ventile wird traditionell Ölhydraulik genutzt: Jede einzelne Armatur wird von einem zentralen Steuerschrank über eine eigene Hydraulikleitung angesteuert. Dazu mussten bisher hunderte Meter Hydraulikleitungen verlegt werden. Poseidon EH verzichtet auf die leitungsgebundene Ölhydraulik.
Stattdessen setzt das Schiffskontrollsystem auf lokale elektrohydraulische Aggregate der HOERBIGER Automatisierungstechnik GmbH in Altenstadt, Deutschland. Diese kleinaggregate kommen für die Ventilbetätigung zum Einsatz. Sie werden einschließlich aller elektrischen und hydraulischen Komponenten direkt auf jedes einzelne Ventil geschraubt. Dadurch entfallen die oft kilometerlangen und wartungsintensiven Hydraulikinstallationen. Die Ansteuerung erfolgt rein elektrisch, die Ventilbetätigung, die hohe Stellkräfte erfordert, hydraulisch. Der notwendige Druck wird durch die Pumpe des HOERBIGER Aggregats erzeugt. Auch der notwendige Vorrats- und Ausgleichsbehälter für das Hydrauliköl befindet sich am Aktuator. Ergebnis: Die teure Zentralhydraulik ist überflüssig und damit auch die aufwendige Verlegung kilometerlanger Edelstahlleitungen.